Ziel der Aktivitäten ist die Ausarbeitung und industrielle Erprobung
eines methodischen objektorientierten Ansatzes zur Softwareentwicklung,
bei dem, basierend auf einem anwendungsorientierten Leitbild und
Entwurfsmetaphern wie Werkzeug und Material, Konzepte, Vorgehensweisen,
Architekturprinzipien und Darstellungsmittel der objektorientierten
Systemanalyse und des Entwurfs zusammengeführt werden. Die bisherigen
Ergebnisse sind unter dem Namen Werkzeug & Material-Ansatz
international bekannt geworden. Aktuell wird der Trend zu großen
verteilten und heterogenen Software-Landschaften wichtig. Die
Weiterentwicklung solcher Anwendungslandschaften im Rahmen des
WAM-Ansatzes wird in Theorie und Praxis im Arbeitsbereich behandelt.
Durch
die Zusammenarbeit mit der Firma C1 WPS erhalten MitarbeiterInnen und
Studierende Zugang zu großen industriellen Software-Systemen. Die enge
Anbindung der Firma an die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des
Arbeitsbereichs ist durch Regelungen und Abkommen mit der Universität
gesichert.
In den letzten Jahren gewinnt die Softwarearchitektur in der internationalen Literatur wie auch in der Praxis zunehmende Bedeutung. Dies hat bereits seit Jahren seinen Niederschlag in der Forschung des Arbeitsbereichs gefunden. Hier werden methodische Grundlagen für die architekturzentrierte Softwareentwicklung anhand von Fallstudien erarbeitet. Gegenstand der Forschung sind sowohl Prozessaspekte – Wie ist ein architekturzentrierte Softwareentwicklung sinnvoll in Teilschritte zu gliedern, abzusichern, zu managen, usw. – wie auch Produkt- und Struktur-Aspekte wie zum Beispiel die Erarbeitung von Kriterien zur architekturzentrierten Softwareentwicklung anhand von strukturellen Merkmalen von Software-Systemen. Hier kommen auch Analysewerkzeuge zum Einsatz. Empirische Grundlagen werden anhand von qualitativen und quantitativen Kriterien in Kooperationsprojekten, z.B. mit dem DESY erarbeitet. Eine besondere Bedeutung haben komponentenorientierte Architekturen, z.B. Eclipse RCP und OSGi.
Der Schwerpunkt befasst sich mit neuen didaktischen Konzepten im Bereich der Softwaretechnik. Neben den Fragen der Schwerpunktsetzung und Reihenfolge bei zentralen Themen wie der Programmierausbildung wird das kooperative Arbeiten unter Ausnutzung innovativer Techniken in den Mittelpunkt gestellt.
Ziel ist die Erarbeitung von tragfähigen Verständnisgrundlagen für die kooperativen Erkenntnisprozesse bei Softwareentwicklung und -einsatz sowie von Leitbildern für einen sozial wünschenswerten und verantwortbaren Technikeinsatz. Da Softwareentwicklung immer die Nachbildung menschlicher Denkprozesse am Computer bedeutet, ist sie mit Annahmen über Denken, Kommunikation und Kooperation zwischen Menschen verbunden. Das betrifft folgende wichtige Themen der Softwaretechnik:
Darüber hinaus werden aufbauend auf die Arbeit am Studientext „Informatik als Praxis und Wissenschaft“ wissenschaftstheoretische Grundlagen für ein ausdifferenziertes, multiperspektivisches Informatikverständnis erarbeitet. Im Berichtszeitraum wurde „Operationale (Re-)konstruktion“ als informatik-spezifischer Denkstil bei der 3rd International Conference of the European Society for the History of Science“ vorgestellt.